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72er-Regel (Verdoppelung)

72er-Regel (Verdoppelung)
144er-Regel (Vervierfachung)

Kleines Quiz: Wie lange müssen Sie Ihr Geld in Aktien anlegen, bis es sich bei einem durchschnittlichen Zinssatz (bei einer Rendite) von sechs Prozent pro Jahr verdoppeln wird? Die richtige Antwort liegt bei 11,9 Jahren. Eine...

72er Regel tafel (Quelle: Wissen-ist-Geld.de BLOG)

...hilfreiche Faustregel bringt Sie auch ohne Taschenrechner nahe an diese Lösung: Es handelt sich um die 72er Regel. Sie teilen die Zahl 72 durch den Zinssatz (ohne Prozent) und erhalten als Ergebnis die Anzahl Jahre, die es für eine Verdoppelung der Einmalanlage ungefähr braucht. In unserem Fall sind es 72 geteilt durch 6, also zwölf Jahre - und das liegt sehr nahe an dem tatsächlichen Wert von 11,9.

Und die Faustregel lässt sich auch bei anderen Fragen anwenden, nämlich: Wie lange dauert es, bis die Inflation die Hälfte Ihres Vermögens entwertet? Bei einer Inflation von drei Prozent wären dies 72 geteilt durch 3, also 24 Jahre. Wenn Sie also als Vierzigjähriger Erspartes unters Kopfkissen legen, dann können Sie sich bei Renteneintritt mit 64 nur noch halb so viel dafür leisten wie heute.

Was soll die ganze Übung?

♦ Zum einen bekommen Anleger mit diesem einfachen Rechenexempel ein Gefühl, wie lange ein Geldbetrag bei unterschiedlichen Renditeannahmen liegen bleiben muss, damit sich dieser verdoppelt. Gemeinhin wird für die internationalen Aktienmärkte eine langfristige Renditeannahme von 7% bis 8% getroffen. Wohl gemerkt langfristig, langfristig könnte man z.B. mit einem Anlagehorizont von mehr als 7 oder 10 Jahren definieren...

♦ Zum zweiten lädt die 72er Regel zur Überprüfung von gut gelaufenen Aktienpositionen, Branchen- oder Länderwetten ein. Angenommen, ein Investor hat in den letzten drei Jahren wirklich gut gelegen. Egal ob Fonds, Aktie oder Hochzinsanleihe - die Entscheidungen waren sehr gut. Das Portfolio hat sich seit dem Jahr 2011 verdoppelt oder gar verdreifacht. Das Investmentego steigt ins Unermessliche und man malt sich schon mal aus, wie es weitergehen könnte – natürlich nach oben - wird übermutig und stockt seine Positionen nochmals stark auf.

Und hier holt einem die 72er Regel zurück auf den Boden der Tatsachen. Unterstellt man eine jährliche Rendite von 5%, dann dauert es mehr als 14 Jahre bis sich der Depotwert verdoppelt. Wer nach 3 Jahren sein Depot von 10.000 Euro auf 20.000 Euro steigern konnte, erzielte eine annualisierte Rendite von 26%. Solche Phasen kommen an den Kapitalmärkten nur selten vor. Es wäre in solch einem Beispiel-Fall dann wohl Zeit, die Strategie, Gewichte von Branchen- oder Länderwetten und damit die ganzheitliche Asset Allokation zu überprüfen. Die 72er Regel holt also den Investor auf den Boden der Tatsachen zurück. Die 72er Regel zügelt den Investor und übt ihn in Demut.

Zusatzgimmick:
Nicht mehr ganz so passend aber immer noch gut ist die 144er Daumenregelung für eine Vervierfachung der Werte. Die längeren Laufzeiten sorgen durch die Exponentialfunktion für etwas größere Abweichungen. Wer diese Daumenregeln im Kopf hat, kann dennoch auch "hier" schnell beurteilen, ob eine Kombination von Wachstumsrate und Laufzeitjahren in etwa passt.

Als Beispiel sei angenommen, dass eine Rendite von 7% angenommen werden soll. Dann beträgt die notwendige Laufzeit für eine Vervierfachung 144/7(%) = 20,6 (somit ca. 20 Jahre). Bzw. bei einer (wohl nur theoretischen?) jährlichen Rendite von gar 11% beträgt die notwendige Laufzeit für eine Vervierfachung 144/(11) = 13,1 (somit ca. 13 Jahre).

links:

www.morningstar.de/de/news

www.faz.net/aktuell/finanzen

www.controllingportal.de/Fachinfo

GRAFIK: http://wissen-ist-geld.de/blog